Vortrag „Hörimplantologie – früher und heute“

15. April 2025, Innsbruck

Assoz.-Prof. PD Dr. Joachim Schmutzhard hielt in den Räumlichkeiten der Firma MED-El in Innsbruck einen Vortrag zum Thema „Hörimplantologie früher & heute.“ Ungefähr 25 interessierte Teilnehmer*innen folgten der Einladung der CIA Landesgruppe Tirol – Club Ohrwurm. Landesleiter Harald Vogl konnte neben dem stellvertretenden Direktor der HNO Klinik Innsbruck, Assoz.-Prof. PD Dr. Joachim Schmutzhard, auch Herrn DI Ewald Thurner, Area Manager MED-El begrüßen. In bewährter Weise standen auch Aniketa Seelos-Prock, Relations ENTs and Special Projects und MSc. Florian Feichtner, Head of Clinical Support für alle Fragen rund um die Cochlea-Implantate zur Verfügung.

Im ersten Teil der Präsentation führte Assoz.-Prof. PD Dr. Joachim Schmutzhard die Teilnehmer*innen in die Welt des Hörens ein. Welche Auswirkungen hat der Schall und der dadurch ausgelöste Druck (gemessen in Dezibel (dB)) auf unser Gehör? Das die kleinsten Knochen des menschlichen Körpers, Hammer, Amboss und Steigbügel, genannt werden und diese die Weiterleitung des Schalls vom Trommelfell über das ovale Fenster in das Innenohr ermöglichen und den Schall um das etwa 22-Fache verstärken. Die Cochlea im Innenohr ist mit dem Hörnerv direkt mit dem Gehirn verbunden. Laute Geräusche, Alter, Infektionen, Operationen oder andere Ursachen können die Haarsinneszellen in der Cochlea zerstören. Nachwachsen können diese Zellen nicht mehr und so kommt es zu Innenohrschäden, die bis zur Taubheit führen können.  Mittels Hörgeräte oder Cochlear Implantate kann die Hörleistung wieder recht gut hergestellt werden, 100% Hörleistung gibt es allerdings nicht mehr.

Im zweiten Teil der Präsentation ging Assoz.-Prof. PD Dr. Joachim Schmutzhard auf die Entwicklung der Hörimplantologie ein und beleuchtete die modernen Fortschritte in diesem Bereich. Durch einen kleiner Hautschnitt hinter der Ohrmuschel wird das Implantat unter der Haut platziert und die Elektrode in die Hörschnecke eingeführt. Dieser Vorgang – das Einführen der Elektrode in die Cochlea – wird mittlerweile durch einen hochtechnischen medizinischen Operationsroboter unterstützt – je langsamer und präziser dieser Prozess durchgeführt wird, desto weniger Schäden an den Haarzellen, desto besser ist das Ergebnis. In naher Zukunft wird sogar der Zugang zur Hörschnecke (Cochlea) durch einen kleinen Tunnel mithilfe eines gerade jetzt neu entwickelten OP-Roboter mit dem Namen Hearo möglich sein was den Eingriff für den Patienten noch schonender macht. In knapp 1 ½ bis 2 ½ Stunden ist der chirurgische Eingriff durchgeführt. Mittlerweile kann man von einem Routineeingriff für erfahrene HNO-Chirurgen reden.

Damit wurde ein umfassender Überblick über das menschliche Hörorgan und die modernen Techniken und Technologien gegeben, die das Leben vieler Menschen mit Hörverlust verbessern können.

Die Veranstaltung bot den Teilnehmer*innen nicht nur wertvolle Informationen, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch und zum Netzwerken. Die positiven Rückmeldungen und das große Interesse der Anwesenden belegen den hohen Stellenwert solcher informativen Abende für die Gemeinschaft.

Der Club Ohrwurm der CIA Landesgruppe Tirol bedankt sich bei allen Teilnehmern*innen und freut sich auf zukünftige Veranstaltungen.

  • Gut 25 ZuhörerInnen beim Vortrag von Prof. Dr. Schmutzard
  • Harald Vogl bedankt sich bei Prof. Dr. Joachim Schmutzard
  • DI Ewald Thurner, Prof. Dr. Joachim Schmutzard, Harald Vogl, Aniketa Seelos-Prock und Florian Fichtner, MSc