Tipps und einfache Regeln für besseres Kommunizieren mit und ohne Hörprobleme
Gespräche beispielsweise in geräuschvoller Umgebung, in größeren Gesprächsrunden oder in Fremdsprache können herausfordernd sein. Wir haben einige Verhaltensgrundsätze zusammengestellt, wie wir die Kommunikation im Alltag erleichtern können.

In der Schulklasse, im Büro, im Wohnzimmer oder in anderen ständigen Aufenthaltsräumen macht es Sinn, die Raumakustik zu optimieren: Harte, glatte Wände führen zu Reflexionen, erhöhen so den Lärmpegel und erschweren das Verstehen. In der Gesprächssituation selbst helfen einfache Regeln:
- Störgeräusche minimieren: Radio abdrehen, Fenster zur Straße schließen, beim Gespräch nicht mit Geschirr hantieren etc.
- Namen, neue Begriffe, Daten und andere wichtige Informationen nach Möglichkeit auch aufschreiben
- Verfügbare Zusatzgeräte nützen
- Aussprechen lassen und nicht durcheinanderreden
- Gesprächspartner anschauen und den Mund nicht verdecken
- Auch bei emotionalen Themen oder wenn etwas wiederholt werden muss: weder schreien noch überbetonen!
- Deutlich und nicht zu schnell sprechen
- Nicht mit vollem Mund sprechen, beim Sprechen nicht kauen – auch keinen Kaugummi
- Bei Unsicherheit nachfragen, oder das Verstandene wiederholen und Bestätigung einholen
Klare Sprache
Schreien, sowie monotone, abgehackte, künstliche oder übertriebene Aussprache erschweren das Sprachverstehen zusätzlich. Einfacher wird es, wenn Sie…
- genau, präzise und vollständig ausgeformt sprechen.
- lebendig, mit der ganzen Fülle an Stimmbeugungen sprechen.
- Schlüsselwörter betonen.
- zwischen allen Satzgliedern und Sätzen eindeutige Pausen einhalten.
Wer versucht, sich klar auszudrücken, spricht automatisch langsamer und etwas lauter.
Fragen Sie nach!
Niemand möchte gerne „Umstände machen“ und „mit ständigen Fragen nerven“. Missverständnisse können aber für beide Seiten zermürbend sein. Deswegen ist Nachfragen im Interesse beider Gesprächspartner:
- Sagen Sie es bitte noch einmal/langsamer!
- Sagen Sie es bitte anders!
- Worum geht es? Geben Sie mir bitte einen Hinweis!
- Buchstabieren/Schreiben Sie bitte das wichtigste Wort!
Rechtlich gesicherter Ausgleich
Hörbeeinträchtigte Schulkinder haben zudem Anrecht auf Hilfestellungen und ausgleichende Begünstigungen[1] und Erwachsene auf Unterstützung im Sinn des Behindertengleichstellungsgesetzes[2].
[1] Mehr dazu im Eltern- und Lehrerratgeber auf https://www.hoerverlust.at/kindergarten-schule/
[2] Tipps dazu auf https://www.hoerverlust.at/studium-beruf/ansprueche-tipps/
Hörimplantat im Klassenzimmer
In der Schule gut mitkommen kann nur, wer im Unterricht gut hören kann. Dazu sind auch Kinder und Jugendliche mit Hörbeeinträchtigung, die mit einem Hörimplantat versorgt wurden und eine Regelschule besuchen, durchaus in der Lage – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

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