Einseitige Taubheit durch Otosklerose beidseitig hören dank Cochlea-Implantat 

18 Jahre lang hat Christian Vogt auf einem Ohr wenig bis nichts gehört: „Als ob ich einen Pfropfen drinnen hätte.“ Anfang 2025 gewann er sein Hörvermögen mit einem Cochlea-Implantat zurück.

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8 Jahre einseitig taub – und dann wieder hören

18 Jahre lang hat Christian Vogt auf einem Ohr wenig bis nichts gehört: „Als ob ich einen Pfropfen drinnen hätte.“ Anfang 2025 gewann er sein Hörvermögen mit einem Cochlea-Implantat trotz einseitiger Taubheit zurück.

„So richtig angefangen hat das Theater im Jahr 2006“, erinnert sich Vogt. Während einer Autofahrt hatte der damals 31-Jährige plötzlich den Eindruck, am rechten Ohr kaum mehr etwas zu hören. „Als ob dir jemand einen Stoppel ins Ohrwaschl steckt und das war’s dann.“ Zwar hatte schon der Bundesheer-Arzt bei der Musterung eine einseitige Höreinschränkung festgestellt, aber keine Empfehlung zur weiteren Abklärung gegeben. Da Vogt sich im Alltag kaum beeinträchtigt fühlte, blieb die einseitige Taubheit zunächst unbehandelt.

„Für Normalhörende schwer nachvollziehbar“

CI-Nutzer Christian Vogt hat nur lobende Worte für das Team am Universitätsklinikum St. Pölten, das ihn und sein CI-Ohr betreut. ©Eva Kohl

Besonders litt Vogt unter einem ständigen Druckgefühl im Ohr: „Als wenn da ein Pfropfen drin ist, den du rausbringen musst, damit du wieder hörst.“ Auch laute Umgebungen oder Gespräche von rechts waren problematisch.

„Ich habe ja nicht auf der Stirn stehen, dass ich auf einer Seite taub bin“, erzählt er schmunzelnd. Missverständnisse in der Familie und Zurückhaltung im Freundeskreis waren die Folge. „Ich habe mich dadurch ausgegrenzt gefühlt.“

Diagnose Otosklerose – und neue Hoffnung

Erst nach über 16 Jahren suchte Vogt erneut ärztliche Hilfe. Die Untersuchungen zeigten: Er litt an Otosklerose, einer Erkrankung, bei der überschießendes Knochenwachstum im Mittelohr das Hören behindert.

Eine Operation brachte keinen Erfolg, doch dann kam die Empfehlung für seine einseitige Taubheit: ein Cochlea-Implantat. Der Eingriff erfolgte am Universitätsklinikum St. Pölten, und schon bei der Aktivierung spürte Vogt eine Veränderung: „Ich hab‘ vom ersten Moment an wieder Geräusche wahrgenommen.“

Mehr Lebensqualität mit Cochlea-Implantat

Heute trägt Vogt seinen Sprachprozessor täglich: „Ich habe mit dem CI 70 Prozent mehr Lebensqualität!“ Besonders beim Sport – der Triathlet trainiert täglich mehrere Stunden – hilft ihm das Implantat: „Jetzt höre ich beim Laufen links Musik und rechts den Verkehr. Das ist wichtig!“

Selbstbewusst mit sichtbarem CI

Dass der Audioprozessor sichtbar ist, stört ihn nicht: „Manche Leute schauen, aber im seltensten Fall spricht mich jemand darauf an. Arm bin ich mit dem CI schon gar nicht – ich habe Lebensqualität zurückbekommen!“

Zwar brauche das Gehirn Zeit, das neue Hören zu erlernen, aber Vogt ist optimistisch: „Ich freu mich auf den Moment, wenn ich ohne AirPod laufen kann und die Musik direkt in den CI-Prozessor streame!“

Für die Zukunft gerüstet  

Otosklerose betrifft in der Regel beide Ohren, oft aber nicht im gleichen Ausmaß. Deswegen eignen sich CI-Systeme von MED-EL besonders gut für die Betroffenen: Wird auf der zweiten Seite ein konventionelles Hörgerät nötig, dann kann dieses ohne besondere Rücksicht auf das CI am anderen Ohr bedenkenlos so gewählt werden, wie es am besten zum Hörverlust am Hörgeräte-Ohr passt. Denn: 

  • MED-EL orientiert sich beim Klangbild des CI nah am natürlichen Hören: mit langem Elektrodenträger, atraumatischer Möglichkeit zu tiefer Insertion und Feinstruktur-Kodierung für tieftönigen Schall.  
  • Die einstellbare Zeitverzögerung beim CI-Audioprozessor, egal ob hinter dem Ohr getragen oder als Single-Unit Prozessor, ermöglicht, diese an die individuelle Verarbeitungszeit jedes konventionellen Hörgeräts anzupassen. 
  • Mit einer wachsenden Zahl aktueller Hörgeräte und Mobilgeräte ist auch bimodales Streaming problemlos möglich.   

Der Hersteller verweist auf zahlreiche Studien, deren Ergebnisse die erfolgreiche Umsetzung besonders der beiden ersten Punkte belegen. Damit sind MED-EL CI-Systeme bestens kompatibel mit beliebigen konventionellen Hörgeräten am anderen Ohr. Bei den streaming-kompatiblen Hörgeräten kamen zuletzt jene von Starkey dazu, die Liste erweitert sich ständig. Damit jedes individuelle Ohr optimal versorgt werden kann! 

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