Upgrades gibt es nicht nur bei Computersoftware und bei Applikationen für das Smartphone; auch Audioprozessoren von CI-Systemen können fallweise ein Upgrade vertragen. Wir verraten Ihnen, was Sie dazu wissen sollten!

Upgrades beim CI-System sind ohne Operation!

Beim Upgrade wird der Audioprozessor auf eine neue Version gewechselt, das Implantat selbst bleibt bestehen. Deswegen bedarf es auch keiner Operation und in den meisten Fällen nicht einmal eines Termins an der Ambulanz.

Aktuelle Prozessor-Technologie bringt besseres Hören

Die Technologie bei Audioprozessoren hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt, verbesserte Kodierungs- und Signalverarbeitungsstrategien führen zu besserem Sprachverstehen und natürlicherem Klang. Die Implantate geben bei den Systemen zwar die Rahmenbedingungen vor, aber selbst mit Implantaten der ersten Generation können mit aktuellen Prozessoren bessere Hör-Ergebnisse erzielt werden. Vom verbesserten Tragekomfort, noch höherer Robustheit und der Kompatibilität mit modernem Audio-Equipment ganz zu schweigen!

Neue Situationen verlangen neue Systeme

Nicht immer gibt die Technologie den Anlass, auf einen neuen Prozessor zu wechseln: Auch die neue Notwendigkeit, eine Brille zu tragen, kann Motivator für den Umstieg auf eine andere Prozessor-Bauart sein. Auch bei Kindern wird das Bedürfnis nach anderen Tragemöglichkeiten manchmal dringend. Manchmal ist auch der geringere Wartungs- und Reparaturaufwand eines neuen Prozessors Motivation zum Umstieg.

Kostenlos, wenn auch nicht umsonst

Wenn der bisherige Prozessor zumindest sieben Jahre alt ist, übernimmt die österreichische Krankenversicherung die Kosten für das Upgrade. Mit einer Verordnung vom HNO-Facharzt oder von der Klinik und mit einem Kostenvoranschlag vom Hersteller können Nutzer bei der Krankenkasse die Kostenübernahme beantragen. Das ZENTRUM HÖREN in Wien, www.zentrum-hoeren.at, informiert über die jeweils korrekte Vorgehensweise.

Da sich die Krankenkassen zurzeit in einer Phase der Umstrukturierung befinden, kann der geforderte Modus im Zuge dieser Veränderungen möglicherweise modifiziert werden.

Die Krankenkasse möchte, dass Sie bestmöglich verstehen

Zahlreiche Studien belegen, dass logopädisches Training auch bei vorhandener CI-Erfahrung zu einem verbesserten Sprachverstehen führt. In Ostösterreich besteht die Krankenkasse teilweise auf einen Block Logopädie-Einheiten und einen Hörtest mit dem neuen Prozessor. MED-EL stellt Ihnen dafür einen Audioprozessor leihweise zur Verfügung. Geeignete Logopäden finden Sie im ZENTRUM HÖREN oder unter www.logopaedieaustria.at.

Üblicherweise haben Logopäden eine Termin-Warteliste. Es ist daher ratsam, frühzeitig einen ersten Termin für die logopädische Therapie zu vereinbaren. Die Kosten für logopädische Therapie übernimmt Ihre Krankenkasse bei Logopäden mit Kassenvertrag vollständig; bei Logopäden ohne Kassenvertrag anteilig – vorausgesetzt ist eine ärztliche Verordnung, die zum ersten Therapie-Termin nicht älter als vier Wochen ist!

Zubehör kann oft weiter verwendet werden!

Beim Upgrade bekommen Sie immer ein komplettes Set mit allen Teilen, welche für die Nutzung notwendig sind. Manche Teile, wie Fernbedienung oder Testblättchen, können Sie trotzdem auch mit dem neuen Prozessor nutzen. Auch wenn Sie zusätzliches Audiozubehör für Ihren bisherigen

Audioprozessor erworben haben, können Sie das mit Ihrem neuen Prozessor meist weiterhin einsetzen. Fragen Sie Ihren betreuenden CI-Techniker, bevor Sie sich für ein Prozessor-Modell entscheiden.

Den alten Prozessor nicht wegwerfen!

Fachleute raten dringend ab, Prozessoren mit unterschiedlichen Einstellungen oder sogar Kodierungsstrategien abwechselnd zu tragen. Trotzdem sollten Sie ihren alten Prozessor nicht einfach entsorgen. Wenn Sie ihn bei den Einstellungsterminen mitbringen und jeweils nachstellen lassen, kann er als Reserve fungieren – falls der aktuelle Prozessor am Wochenende oder im Urlaub verloren geht oder kaputt wird.

Auch CIA freut sich über Ihren alten Prozessor: In vielen Ländern gibt es keine Möglichkeit zur Privatversicherung des Prozessors und das Sozialsystem finanziert dort keine Reparaturen. Deswegen wird CIA von Vereinen anderer Länder manchmal gebeten, in Härtefällen einzelnen Nutzern mit einem alten Prozessor zu helfen.

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