Das Institut für Sinnes- und Sprachneurologie übernimmt die Hörfrühförderung in Niederösterreich für Kinder mit Cochlea-Implantat!

Auf Initiative der Niederösterreichischen Landesregierung wurde beginnend mit Sommer 2020 die Hörfrühförderung für ganz Niederösterreich umgestellt und künftig vom Institut für Sinnes- und Sprachneurologie der Barmherzigen Brüder Linz flächendeckend angeboten.

Hörfrühförderung Niederösterreich NEU!

FLIP hat langjährige Erfahrung in der Begleitung, Beratung und Therapie von Kindern mit Hörbeeinträchtigung und ihren Familien. Unser Programm ist auf Kinder mit Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit spezialisiert und erfolgt in enger Vernetzung mit HNO-Fachabteilungen. Es orientiert sich an evaluierten (überprüften) Programmen und internationalen Praxisleitlinien für familienzentrierte Frühintervention. Ziel ist die frühestmögliche Erfassung und Versorgung sowie die individuelle und assessment-geleitete Förderung und Unterstützung von Familien und ihren Kindern mit einer Hörschädigung. Dieses bewährte Programm wird nun auch in Niederösterreich im Rahmen der Hörfrühförderung umgesetzt.

Frühe Erfassung von Kindern mit Hörbeeinträchtigung ist wichtig!

Frühe Erfassung bedeutet, dass bei auffälligem Neugeborenen-Hörscreening die Diagnose einer Hörstörung im zweiten bis dritten Lebensmonat des Kindes erfolgt und der Start der Hörfrühförderung unmittelbar daran anschließt. Dies gelingt in Zusammenarbeit mit den HNO-Abteilungen mit pädaudiologischem Schwerpunkt. Auch bei später auftretenden Hörstörungen ist die ehestmögliche Anbindung an die Hörfrühförderung entscheidend für eine gelingende Hör-Sprachentwicklung der Kinder.

Das Angebot der Hörfrühförderung Niederösterreich

Das Angebot steht allen Kindern mit Hörschädigung in Niederösterreich mit einem entsprechenden Bescheid bis zum Schuleintrittsalter zur Verfügung und erfolgt wie bisher direkt in den Familien. Der Antrag auf Hörfrühförderung kann von den Familien selbst beim Land Niederösterreich eingereicht werden.

Das Programm der Hörfrühförderung Niederösterreich

Zur Aufnahme ins Programm wird die Familie zu einem Erstgespräch in das Büro der Hörfrühförderung in St. Pölten eingeladen. Die Einführung und die Aufnahme gestaltet der Leiter des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie Linz gemeinsam mit der Teamleitung, der Interventionistin und der Eltern-Peer-Beraterin. Dadurch gelingt es, die Familien von Anfang an bestmöglich in unser Programm einzubinden und die Möglichkeiten der Anbindung an das Institut in Linz zu nutzen.

Das Team der Hörfrühförderung Niederösterreich

Derzeit besteht das Team der Hörfrühförderung Niederösterreich aus sechs Personen – zwei erfahrenen Hörfrühförderinnen, zwei Logopädinnen sowie einer Eltern-Peer-Beraterin. Aufgrund der bereits stark gestiegenen Zahlen der betreuten Kinder hoffen wir, unser Team bald erweitern zu können.

Eltern-Peers sind selbst betroffene Mütter oder Väter von schwerhörigen Kindern, sie stehen für Fragen und Anliegen der Eltern zur Verfügung, organisieren Elterntreffen in Niederösterreich und haben ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste der Familien. Ihre Erfahrungen helfen den neuen Familien im direkten Gespräch, neue Perspektiven zu gewinnen und hoffnungsfroh in die Zukunft blicken zu können.

Was passiert bei der Hörfrühförderung bei Ihnen zuhause?

Bei den wöchentlich bis 14tägig stattfindenden Hausbesuchen der Interventionistin/ Hörfrühförderin geht es u.a. um folgende Themen:

  • Fragen und Anliegen zum Thema Hörstörung (Diagnose, Befunde verstehen, Hörtests), technische Hilfen (Hörgeräte, Cochlea Implantate)
  • Umgang mit den Hörhilfen im Alltag (Einsetzen, Akzeptanz, Kontrollen etc.)
  • Gemeinsames Beobachten des Kindes, um die kommunikativen Signale kennenzulernen und darauf richtig zu reagieren
  • Sicherstellen und Fördern der altersadäquaten freudvollen Kommunikation mit dem Kind
  • Gemeinsames Überlegen und Ausprobieren von Situationen und Spielangeboten, die die Hör- und Sprachentwicklung des Kindes fördern
  • Gemeinsames Erstellen von Entwicklungsplänen zur weiteren Förderung

Die multidisziplinäre Arbeit der Hörfrühförderung Niederösterreich

In einem multidisziplinären Team – bestehend aus PsychiaterInnen, HNO-ÄrztInnen, PädiaterInnen, LinguistInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, gehörlosen ‚Rollen-Modellen‘, GebärdensprachlehrerInnen, PädagogInnen, AudiologInnen und LogopädInnen – entwickeln wir in Zusammenarbeit mit den Eltern individuelle Förderkonzepte. Dabei spielen die Begabung des Kindes sowie die Sicht und die Möglichkeiten der Eltern eine große Rolle. Regelmäßige Entwicklungskontrollen (Assessments) am Institut in Linz sind dabei fixer Bestandteil und Grundlage der Förderplanung (anfangs alle 9 Monate, später jährlich). Im Rahmen einer Studie werden die erhobenen Daten der Kinder ausgewertet und dienen u.a. zur zukünftigen Weiterentwicklung unserer Programme.

Kommunikationswege der Hörfrühförderung Niederösterreich

Die Hörfrühförderin informiert die Eltern über verschiedene Wege der Kommunikation. Unser Programm ist offen für alle Kommunikationsmodalitäten und will zu kompetenter und gelingender Familienkommunikation verhelfen. Je nach Bedürfnis des Kindes und Lebenssituation finden verschiedenste Kommunikationswege Verwendung, z.B. Sprechen, Nützen von Hörresten, Ablesen vom Mund, lautsprachunterstützende Gebärden, lautsprachbegleitende Gebärden, Österreichische Gebärdensprache, Körpersprache, Schriftsprache, Bilder, etc.

Die Entscheidung, welches Kommunikationssystem verwendet wird, ist ein längerer, dynamischer Prozess. Die Eltern werden von der Hörfrühförderin und den Diagnostikern bestmöglich unterstützt. Dabei wird der eingeschlagene Kommunikationsweg auch immer wieder reflektiert, um flexibel zu bleiben und wenn notwendig die Strategien zu ändern.

Die Orientierung in der Hörfrühförderung erfolgt an der gesunden Entwicklung von Sprache und Kommunikation.

Sie sind nicht allein!

Das Team Niederösterreich freut sich auf das Kennenlernen neuer Familien und eine gute Zusammenarbeit mit anderen im Bereich Hörschädigung tätigen KollegInnen und Vereinen.

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CI-Familien erzählen!

25 Jahre Erfahrung mit dem Cochlea Implantat

Diese fünf Familien kennen sich bereits seit knapp 25 Jahren, denn sie teilen eine Geschichte: Jede Familie hat mindestens ein Kind, das mit einem Cochlea Implantat versorgt ist. Sie haben viel zu erzählen.

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