Hörgespräche: Video-Podcast-Serie über das Hören

Die Hörgespräche – Sinnvolles aus dem Leben – der MED-EL Initiative HÖREN BEWEGT gehen im April in die dritte Runde. Für diejenigen, die noch nicht hineingehört- oder gesehen haben: hier die Eindrücke zu den Begegnungen mit interessanten Persönlichkeiten aus den ersten beiden Staffeln!

Begonnen hat das Projekt mit der Idee, dem derzeitigen Podcast-Trend zu folgen und Interessierten, Kandidaten, Nutzern und Angehörigen spannende Gäste zu präsentieren, die wir regelmäßig zum Gespräch bitten. Nach einiger Überlegung kam das Team zum Schluss, daraus gleich eine Video-Podcast Serie zu machen, bei der man unsere Gäste nicht nur hören, sondern auch sehen kann.

Für die Rolle der Interviewerin konnten wir die bekannte und sympathische Radio Wien Sprecherin Carola Gausterer gewinnen. Die erfahrene Radiomoderatorin fand sofort Gefallen an unserer Idee, die Bedeutung des Hörens mit spannenden Gästen genauer zu beleuchten. Mittlerweile kann sie sich nach den vielen Sendungsrecherchen wohl selbst getrost zum Kreis der Experten zählen.

Experten hinter dem Wunder Hören

Als ersten Gast und gleichzeitig Versuchskaninchen stellte sich MED-EL Wien Boss Ewald Thurner zur Verfügung, der seinen Beruf zur Lebensaufgabe gemacht hat und daher sehr viel erzählen kann. Seit bald 30 Jahren ist er Teil der MED-EL Familie und damit praktisch ein Mann der ersten Stunde im Unternehmen. Sein Hörgespräch war geprägt von Erfahrung, Leidenschaft und viel Herz für die vielen Nutzer, die er über die Jahrzehnte kennenlernen und begleiten durfte.

Prof. Dr. Wolfgang Gstöttner, Leiter der HNO-Universitätsklinik am Wiener AKH, erzählte, wie erfüllend es ist, wenn man Menschen das Hören schenken kann. Als Hobby-Musiker erlebt er abseits seiner Berufung als Arzt ohnehin, wie bereichernd und unersetzlich eine hörende Welt ist. Kollege Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner, rekordverdächtiger Experte auf seinem Fachgebiet Hörimplantologie, nahm ebenfalls bei uns Platz und wartete mit allerhand Fakten und Hintergrundgeschichten auf. Die Hörgespräche mit den beiden Medizinern wurden mehrere 10.000 Male von Interessierten im Netz gefunden, das zeigt wohl, welch hoher Stellenwert dem Gespräch mit den HNO-Fachärzten zukommt.

Nicht minder wissenswert war das Interview mit dem Leiter des Instituts für Schallforschung der Akademie der Wissenschaften Dr. Bernhard Laback über seine Forschungsarbeiten mit CI-Nutzern sowie jenes mit der niederösterreichischen Radiologin Dr. Julia Frühwald-Pallamar, die in ihrem Institut beträchtliche Erfahrung gesammelt hat im Bereich MRT-Untersuchungen von Patienten mit Hörimplantat-Systemen.

Erna Heidi Reischitz, Diversitätsmanagerin für den Sinnesbereich Hören in der Bildungsdirektion Wien, ist Anlaufstelle für viele betroffene Familien und Schulen. Sie erzählte uns über die Wichtigkeit, bestmögliche Bildungsmöglichkeiten gerade für hörbeeinträchtigte Kinder zu schaffen, über Nachteilsausgleich und angepasste Leistungsbeurteilungen, Unterstützungsmöglichkeiten und vieles mehr, was hochspannend für betroffene Eltern sein dürfte.

Ingrid Brodnig war bei uns. Mittlerweile Teil der pandemiebedingten Gesamtstaatlichen Krisenkoordination GECKO, gilt die Journalistin als Österreichs versierteste Expertin für Fakenews im Netz. So erklärte uns die hochgebildete Publizistin, warum Menschen gerne glauben, dass alles, was neu und komplex ist, auch falsch sein könnte, und warum Hören, vor allem das Zuhören, in heutigen Zeiten nicht immer leicht ist.

Dass ein gutes Gedächtnis und Hören untrennbar miteinander verbunden sind, über das sprach Gedächtnis- und Konzentrationstrainerin Petra Binder. Wir lernen ein Leben lang, das ist allgemein bekannt, doch die Expertin erzählte uns noch viel mehr über die Fähigkeiten unseres Gehirns und bot den Zuschauern und -hörern gleich einen persönlichen Gedächtnischeck zum Mitmachen.

Plaudern mit Nutzern – berührender Erfahrungsschatz

In Staffel 1 besuchte uns die in früher Kindheit einseitig ertaubte und als junge Erwachsene CI-versorgte Veronika Engelmann. Die vielseitige und lebensfrohe junge Frau ist geprägt von Dankbarkeit über die Möglichkeit, die ihr geschenkt wurde, mit beiden Ohren wieder hören zu können. Sie erzählte uns über die immense Steigerung ihrer Lebensqualität und wie es sich lebt mit zwei unterschiedlichen Ohren.

Dominique Sturz, Mutter einer erwachsenen CI-Nutzerin mit Usher-Syndrom ist in Österreich DIE Patientenexpertin für diese spezielle Erkrankung, die zu Taubblindheit führt. Die Eltern nahmen nach der schicksalsschweren Diagnose vor 15 Jahren die Herausforderung an und machten sie zur sinnerfüllenden Lebensaufgabe. Ihr Einsatz für Tochter Mariella war und ist beispiellos. Wie wichtig die rechtzeitige Versorgung mit Cochlea-Implantaten gerade für Menschen mit Usher-Syndrom ist und wie es mit dem derzeitigen Stand der Forschung auf diesem speziellen Gebiet aussieht, darüber hat Dominique Sturz österreichweit heute wohl den umfassendsten Überblick.

Ganz besonders berührend war das Gespräch mit der selbstbewussten jungen CI-Nutzerin Sophie Adzic. Die 17-Jährige ist von Geburt an taub und beidseits seit jüngster Kindheit mit Cochlea-Implantaten versorgt. Mit ihren Eltern spricht sie oft über diese erste Zeit, als sie dank ihrer CIs zu hören begonnen hatte. Im Hörgespräch erzählte sie uns, wie dankbar sie ihren Eltern ist und wie es ihr heute geht: im Schulalltag kurz vor der Matura, über ihre Zukunftspläne, ihre Hobbys, ihre Freunde – über ein normales Teenagerleben eben.

Prominente Persönlichkeiten und das Hören

Die erste bekannte Persönlichkeit, die uns mit einem Besuch beehrte, war die Sängerin Sandra Pires. Ihr Strahlen bestimmte das Interview mit der aufgeweckten Ausnahmekünstlerin. Wir sprachen mit ihr über das Geheimnis ihres Erfolges, ihre positive Lebenseinstellung und warum sie gut auf ihren ausgeprägten Gehörsinn achtet.

Ihr folgte Schriftsteller und Märchenerzähler Folke Tegetthoff. Der Erzählkünstler begeistert mit seinem Vortrag „Die Schule des Zuhörens“ Menschen auf der ganzen Welt für etwas, das in der heutigen hektischen Welt mehr und mehr in den Hintergrund gerät: Das Zuhören. Darüber und viele weitere seiner Projekte sprach er mit uns und ließ uns mit einem ganz besonderen Märchen in die Welt seiner Erzählkunst eintauchen.

Stargeiger und ECHO-Klassik Gewinner Yury Revich spielt in allen großen Häusern der Welt, so fühlten wir uns besonders geehrt, als er sich mit seiner millionenschweren Stradivari in der Tasche in unser Hörgespräch-Studio im Einflussraum setzte. Der vielfach begabte junge Künstler sprach mit uns über seine Kindheit in einer musikalischen Familie, seine außergewöhnliche Karriere, spannende Projekte und über sein absolutes Gehör, auf das er besonders gut aufpasst.

Für Sportler ist ein intaktes Gehör von enormer Wichtigkeit, Ex-Radrennprofi René Haselbacher erzählte uns vieles darüber, dass er auch in der Familie konfrontiert wurde mit Hörbeeinträchtigung und was ihn seit Jahren freundschaftlich mit MED-EL verbindet. Das Unternehmen empfindet er als Meilenstein der Medizintechnik und so machte er sich stark dafür, dass im Rahmen eines prominenten Rad-Charity-Events in seiner Wahlheimat Südafrika einem betroffenen Kind das Hören ermöglicht werden konnte.

Eine große Freude war auch der Besuch von Simon Posch, Direktor des Wiener Klangmuseums Haus der Musik. Er leitet das Haus mit viel Kreativität und Engagement, wir erfuhren einiges über dieses Museum für jedes Alter, die neuesten Veränderungen und zukünftige Projekte. MED-EL sieht das Thema Hören als verbindendes Glied und pflegt mit dem klangreichen Museum seit Jahren gute Kontakte.

Chris Lohner, „die weibliche Stimme der Nation“, besuchte uns in Staffel 2 und sorgte für eine ausgesprochen launige Stimmung im Studio. Ganz unkompliziert und sehr interessiert am Thema Hören plauderte die Schauspielerin, Synchronsprecherin und Moderatorin, die wohl jeder Österreicher und jede Österreicherin kennt, mit Carola Gausterer. Chris Lohner bestach durch ihre Authentizität und ihren Humor, wir bleiben sicherlich in Kontakt mit dieser besonderen Persönlichkeit!

Dann besuchte uns der immer fröhliche Andi Knoll. Der Ö3 Mann weiß natürlich, was gutes Hören bedeutet, wenn man vom Radio kommt. Der Romy-Preisträger mit der Gute Laune-Stimme erzählt im Hörgespräch über seine langjährige Arbeit als Radio- und TV-Moderator, vom schwerhörigen Opa und warum er in der Freizeit keine Kopfhörer verwendet.

Ein faszinierendes Hörgespräch führten wir mit Schauspieler Till Firit. Seine ganz besondere Stimme fesselte uns sofort, mit der er uns unter anderem erzählte, was es mit seiner Liebe für das Sprechen auf sich hat. Da ist es auch keine Überraschung, dass der charismatische Till Firit seine Stimme neben der Schauspielerei auf der Bühne und in TV-Produktionen gerne für Hörbücher zur Verfügung stellt.

Den Abschluss, passend zur Weihnachtszeit, machte Wiens Dompfarrer Toni Faber. Bei ihm dreht sich freilich vieles ums Hören – Zuhören, Hinhören können, erhört werden. Deshalb weiß der bekannte Priester auch ganz genau um die Bedeutsamkeit dieses wichtigen Sinnes, den Gott den Menschen geschenkt hat. Als Seelsorger braucht Faber viel empathisches Empfinden und zwei offene Ohren, mit denen er seinem Gegenüber doppelt so gut zuhören kann. Wie er es schafft, dass Kirchgänger ihm genauso aufmerksam zuhören und seine Worte auch wirklich ankommen, erzählte er uns in einem bewegenden Interview, das den einen oder die andere von uns zu Tränen rührte.

Staffel 3 mit vielen Highlights!

Beflügelt durch die ersten Hörgespräche, die wie ihre Gäste ganz unterschiedlich waren und doch eines gemein hatten – das Hören – gehen wir Mitte April mit vollem Elan in die nächste Runde mit tollen Gästen aus den verschiedensten Bereichen der Kultur, Wissenschaft und vielem mehr. Wir begrüßen in dieser 3. Staffel unter anderen Musicalstar Lukas Perman und die bekannteste Talkmasterin Österreichs Barbara Karlich. Mehr sei nicht verraten, schauen und hören Sie rein und lassen Sie sich überraschen, wer bis zum Sommer in der dritten Staffel bei uns Platz nehmen wird!