Stephanus Domanig zeigt in seiner Dokumentation „Backstage Wiener Staatsoper“ effektvoll das Zusammenspiel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Hingabe zum weltberühmten Opernhaus.

Lisa Dorner

Regisseurin, Maskenbildnerin, Sänger, Bühnentechniker, Lichtmeister, Regieassistenz: Das ist nur ein kleiner Ausschnitt all jener Gesichter, die in den 94 Minuten Filmzeit zu sehen sind. Domanig schafft es trotz der kurzen Drehzeit von 20 Tagen das Flair, die Atmosphäre und die Symbiose innerhalb der Institution Wiener Staatsoper einzufangen.

Unterwegs als stille Beobachter

Der Film begleitet alle Mitwirkenden bei der Entstehung der Produktion von Camille Saint-Saëns‘ „Samson und Dalila“. Ohne Off-Stimme liegen hier die Arbeiter im Fokus. Dabei bekommen die Zuseher durch den außergewöhnlichen dramaturgischen Aufbau nicht nur deren Visionen und Pläne zu sehen. Abwechselnd zu Konferenzen, Probenausschnitten und der Entwicklung des Bühnenbilds werden Szenen der endgültigen Produktion gezeigt. Die Vision wird zur Wirklichkeit. Vor allem die Hingabe und Leidenschaft für die Arbeit wird in den unterschiedlichsten Bereichen deutlich. Die Mitarbeiter erzählen von ihren Aufgaben, ergänzen einander in ihrer Arbeit. Viele sind schon Jahre lang oder gar Jahrzehnte lang Teil des Betriebs. Man merke schnell, ob das das Richtige für einen sei, sagt ein Techniker.

Versteckte Arbeit

Passend zum Filmtitel findet die meiste Arbeit tatsächlich backstage statt, zum größten Teil völlig unsichtbar. Vor allem die Bühnenarbeiter sind stets auf Trab. Von 7 bis 23 Uhr arbeiten sie im Schichtbetrieb, bauen täglich zwei Opern auf und wieder ab. Erst für die Probe, für die Aufführung. Ebenso wird die musikalische Arbeit beleuchtet. Nicht nur die Sängerinnen und Sänger, die täglich auf der Bühne stehen, sondern auch die Zweitbesetzungen müssen geschult werden. Man bekommt das Gefühl, allen wird hier Gehör verschafft: Von der Seniorin, die sich durch ihre Verbundenheit zur Oper durch den Verkauf von Programmen ihre Pension aufbessert, bis hin zu Operndirektor Dominique Meyer, der in einem Rundgang durch das Haus nach dem Rechten sieht. Damit verschafft Domanig in kurzer Zeit einen Einblick in eine Welt, die vor allem durch harte Arbeit und Teamwork so funktioniert, wie sie es tut.

Zu sehen ab 10. Mai 2019 im Kino.

https://www.filmladen.at/film/backstage-wiener-staatsoper/

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