Tipps vom Reiseprofi für Nutzer mit Cochlea Implantat

Claudius Rajchl ist Reise- und Videojournalist mit Leib und Seele. Er startete seine Karriere in den 1990er Jahren bei der Tageszeitung KURIER, wo er eines Tages in der Reiseredaktion landete. Nach 23 Jahren gründete er TRAVELTV.at und produziert seither multimediale Reise- und Videoreportagen in Kooperation mit der Reisebranche und verschiedenen Medien. Wir haben ihn gefragt, wie Reisen unser Leben bereichert und wie es wieder möglich ist.

Die Pandemie, aber auch der Krieg in der Ukraine und die Jahre davor mit Terror, Tsunami und Katastrophen aller Art haben gezeigt: Die absolute Sicherheit gibt es nirgends, nicht einmal in der Heimat. Das sollte uns aber nicht von der Reisefreude abhalten. Im Gegenteil! Gerade in schwierigeren Zeiten tut Reisen der Seele enorm gut. Man bekommt eine andere Sicht auf die Sorgen des Alltags, und viel Sonne in düsteren Zeiten wirkt wie ein Vitaminschub.

Ich selbst treffe immer drei Sicherheitsvorkehrungen, besonders bei Reisen ins Ausland:

  1. Ich informiere mich auf der Seite des österreichischen Außenministeriums über aktuelle Reisewarnungen und erforderliche Gesundheitsmaßnahmen.
  2. Ich schaue, ob meine Reiseimpfungen aktuell sind und rufe gegebenenfalls meinen Travel-Doc an.
  3. Als Vielreisender habe ich eine Ganzjahres-Reiseversicherung. Die bringt mich im Ernstfall in die besten Kliniken des jeweiligen Landes oder mit der Notflugambulanz nach Hause. Das habe ich zum Glück noch nie gebraucht, aber es beruhigt.

Gibt es spezielle Angebote für Reisende mit Hörbeeinträchtigung?

Dass es für gehbehinderte Menschen spezielle Vorkehrungen braucht, hat sich herumgesprochen. Auch für blinde Menschen gibt es Angebote. In München und in der Schweiz gibt es auch jeweils ein Reisebüro für Gehörlose, in Deutschland werden Reisen in Gebärdensprache angeboten. In Österreich kenne ich keine speziellen Angebote für hörbeeinträchtigte Menschen.

Wie bereichern Urlaubsreisen unser Leben?

Reisen sorgt für einen Perspektivenwechsel: Abseits des eigenen Alltags schaut alles freundlicher aus. Neue Eindrücke bringen uns auf andere Gedanken. Wer sich beim Reisen wirklich auf die Fremde einlässt und sich ohne Vorurteile mit anderen Kulturen und Lebensweisen beschäftigt, der kommt von einer Reise unendlich bereichert und glücklicher zurück.

Mir fällt dazu meine Reise in den Iran ein: Aus unserem österreichischen Blickwinkel ein furchtbares Land mit verschleierten, unterdrückten Frauen und unmöglichen Männern; nichts als Moscheen, Wüste und vielleicht Perserteppiche.

Das alles gibt’s schon auch im Iran. Ich habe dort aber vor allem auch weltoffene, junge, sympathische und attraktive Menschen erlebt. Sehr viele Frauen dort studieren: Die tragen den Schleier in modischen, bunten Farben oft so provokant, dass ganz viel ihrer Haarpracht hervorblitzt. Manchmal lüften sie ihre Schleier, um auf diese Art gegen die diktatorische Regierung zu protestieren. Ich wurde als Tourist immer auf freundliche Weise angesprochen.

In der Stadt Isfahan singen unter einer Brücke jeden Freitag Männer Liebeslieder. Als wir dort ein österreichisches Volkslied anstimmten, summten sie mit und umarmten uns. Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben und berührt mich immer noch.

Jede, wirklich jede Reise hat mir so einen Schatz geschenkt, der in meinem Herzen bleiben wird, solange mein Hirnkästchen funktioniert.

Ist Ihnen als Vielreisender der Zauber des Reisens mittlerweile verloren gegangen?

Ich bin im Monat durchschnittlich zwei Mal unterwegs, jeweils drei bis fünf Tage. Da sind viele schöne Reisen dabei: Vom Schlendern in meiner slowenischen Lieblingsstadt Piran, über faszinierende Bären-Abenteuer in Alaska, eine Schiffsreise auf der Donau vom Schwarzen Meer nach Wien, die faszinierende Weiße Wüste in Ägypten mit ihren bizarren Skulpturen, die die Natur geformt hat. Ich möchte keine davon missen…

Unrund werde ich nur, wenn ich zu lange im Büro sitzen muss. Im Corona-Shutdown habe ich sogar eine Kur beantragt, nur damit ich wieder in ein Hotel darf. Der Nebeneffekt, dass ich damit meiner Gesundheit etwas Gutes getan habe, war aber auch sehr fein…

Reisetipps und die Möglichkeit, mit Claudius Rajchl virtuell auf Reisen zu gehen, finden Sie zum Beispiel auf www.rajchlreist.tv, www.SN.at/rajchlreist oder mit einem YouTube-Abo https://bit.ly/RAJCHLreist-ABO.

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