Audioprozessoren SONNET und SONNET 2 für Cochlea Implantate kompatibel mit Smart TV, einschließlich Amazon Fire TV!
Die neueste Bluetooth-Technologie ermöglicht, dass nun auch die Unterhaltungselektronik ihren Ton direkt in Hörgeräte und Cochlea Implantat-Audioprozessoren sendet.
Auf Basis von Bluetooth Low Energie und dem Protokoll ASHA Audio Streaming for Hearing Aids können Geräte mit dem Betriebssystem Android direkt in kompatible Audioprozessoren und Hörgeräte einspeisen, so auch mittels AudioStream in den SONNET oder SONNET 2. Bei den Smartphones war Google mit Pixel Phone der erste Hersteller, der kompatible Geräte anbot. Auf Seiten der Unterhaltungselektronik ist nun Amazon mit dem Smart-TV Fire TV der Vorreiter.
Hersteller von Mobiltelefonen waren mit den Herausforderungen für hörbeeinträchtigte NutzerInnen schon davor vertraut: Zahlreiche Smartphones boten und bieten als alternatives Ausgangssignal zum konventionellen Audiosignal und nun zu Bluetooth auch die Induktion für den T-Modus bei Hörsystemen. 2009 wurde mit Bluetooth Version 4.0 erstmals ein Low-Energy Standard Bluetooth LE vorgestellt, der in Version 4.2 nochmals verbessert wurde. Auch die neue Technologie Bluetooth LE und das darauf basierende Protokoll ASHA beziehungswiese die Apple-Version MFi wurden zeitnahe in die neue Produktgeneration der Mobiltelefone implementiert.
Der hohe Energiebedarf für Übertragungen im konventionellen Bluetooth-Standard hatte die direkte Nutzung von Bluetooth für Hörgeräte und Audioprozessoren ursprünglich verhindert: Zusatzgeräte wie AudioLink gestatteten damals die Bluetooth-Verbindung mit dem Telefon in einer Richtung und die ebenfalls drahtlose Nahfeld-Verbindung zum Hörsystem in die andere Richtung. Musik zu genießen, wurde mit einer eigenen Applikation am Mobiltelefon bewerkstelligt. BLE in Kombination mit dem ASHA-Protokoll macht es möglich, CI-Prozessoren und andere Hörsysteme als vollwertige Bluetooth-Empfänger auch für Unterhaltungselektronik zu nutzen, die den neuen Standard implementiert.
Smarte Fernseher & Cochlea Implantate
Fernsehen ist lange schon nicht mehr an terrestrische Ausstrahlung des Österreichischen Rundfunks oder an Anbieter von Kabel-TV gebunden. Auch über Internet wird TV übertragen. Smarte Fernseher nützen statt einer Antenne – oder als Ergänzung dazu – LAN- oder WLAN-Verbindung ins Internet. So werden TV-Ausstrahlungen empfangen und auch gespeicherte Inhalte wie jene der ORF TVthek verfügbar gemacht. Über diverse Web-Applikationen können zudem Filme von Prime Video, YouTube, Netflix, maxdome und Konsorten gesehen werden. Mehr noch als TV und Video können NutzerInnen mit Smart-TV Geräten auch im Internet surfen, Musik oder Radio hören oder den Fernseher zur Spielkonsole machen.
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl solch intelligenter Fernseher am Markt, einer der populären Anbieter ist Amazon mit seinem Fire TV. Die Smart-Funktion kann dabei in einen vollständigen Fernseher integriert sein oder wie der Fire TV Cube oder der Fire TV Stick als Zusatzgerät an den HDMI-Eingang eines herkömmlichen Fernsehers angesteckt werden. Das erste mit Bluetooth LE-Audio und AudioStream getestete Produkt der Unterhaltungselektronik ist der Fire TV Cube. Für bimodales Streaming ist der Cube aber noch nicht eingerichtet: Wenn er das Audiosignal an den AudioStream sendet, können parallel weder Hörgerät noch Lautsprecher den Ton empfangen.
Wenn Ihre Unterhaltungselektronik zuhause noch einen älteren Bluetooth-Standard ohne LE-Audio verwendet oder wenn Sie NutzerIn eines anderen Audioprozessors sind, können Sie bis zum nächsten Geräte-Upgrade weiterhin AudioLink, Samba2Go oder MiniTek nutzen: Auch so können Sie kabelfrei genießen!
Amazon wird aber sicher nicht der einzige Anbieter für Unterhaltungselektronik bleiben, der ASHA in seine Produkte implementiert. Welche Geräte aktuell mit den Audioprozessoren der MED-EL CIs direkt kompatibel sind, finden Sie auf der MED-EL Webseite unter „Zubehör“ – „Anschlussmöglichkeiten“.
Bluetooth – Schritt für Schritt optimiert für Cochlea Implantat-Audioprozessoren
Ende des letzten Jahrhunderts zur drahtlosen Datenübertragung entwickelt, nutzt Bluetooth das lizenzfreie Frequenzband zwischen 2,402 und 2,49 Herz zur Übermittlung von Daten und Audiosignalen zwischen Geräten, die je nach Klasse etliche Zentimeter bis zu 100 Meter voneinander entfernt sein können. Für Hörgeräte oder Audioprozessoren war die Technologie anfangs auch viel zu energieaufwendig; Zusatzgeräte arbeiteten als Bindeglied: MiniTek, Artone 3 MAX oder AudioLink zum Beispiel.
Die Einführung von Bluetooth LE, auch: BLE, mit Bluetooth 4.0 machte direkte Verbindung vom Telefon zum Hörsystem möglich. 2011 stellte Apple das erste Handy mit MFI vor, Google folgte wenig später mit dem Übertragungsprotokoll ASHA für Android-Geräte. Damit kann ein Telefonat zum Beispiel direkt an einen SONNET oder SONNET 2 mit AudioStream übertragen werden, sogar das Streamen von Musik direkt ans Hörsystem ist möglich. Nun erweitern mit Amazon Fire TV die ersten Android-Geräte der Unterhaltungselektronik mit Hilfe von ASHA ihre Barrierefreiheit.
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