MED-EL stellt wasserfesten HdO-Audioprozessor SONNET 3 für Cochlea-Implantate vor

Noch kleiner, leichter und besser, geht er jetzt auch mit zum Schwimmen: Der neue CI-Audioprozessor von MED-EL ist da! Neben bisher nie dagewesenem Nutzungskomfort bietet er gewohnt hohe und zuverlässige Klangqualität und ist kompatibel mit allen Hörgeräten.

„Wow, der sieht wieder klein aus!“, war Valentin Stehles erster Gedanke, als er den neuen SONNET 3 zum ersten Mal sah. Der winzige OPUS XS war der erste Audioprozessor des heute 18-jährigen Niederösterreichers. Um Platz für neue Funktionen zu schaffen, waren spätere Prozessormodelle dann etwas größer gebaut; bis jetzt: Der neue SONNET 3 vereint aktuelle Signalverarbeitung und etliche neue Features in einem auffallend kleinen Gehäuse. „Als ich den SONNET 3 in der Hand hielt, hatte ich sofort ein gutes Gefühl. Er fühlte sich so federleicht und trotzdem stark an. Und kaum hatte ich ihn am Ohr, war ich geflasht: als wäre ich in einer anderen Dimension.“

Der Innsbrucker Implantat-Hersteller MED-EL präsentierte den SONNET 3 CI-Audioprozessor in HdO-Bauform im September 2024. Insgesamt zehn erfahrene CI-NutzerInnen durften den Audioprozessor im Vorfeld testen, darunter auch unser CIA-Obmann Hans Horak und einige aktive CIA-Mitglieder. Der gehört.gelesen berichten sie begeistert von ihren Erfahrungen!

„Klein, federleicht und trotzdem stark!“

„Mit dem SONNET 3 kann ich sogar in der Badewanne bedenkenlos Musik hören!“ ©Carmen Kronawettleitner

Sprachverstehen und Klangqualität sind bei einem CI-Prozessor die wichtigsten Merkmale. „So gut wie mit meinem bisherigen Prozessor“, zeigt sich der in Tirol wohnende Ingenieur Felix Fischer zufrieden und Valentin bestätigt: „So gut wie auf meinem gesunden Ohr!“ „Die Klangqualität ist so ein Genuss, dass ich gleich stundenlang Musik gehört habe!“, freut sich unser CIA-Obmann. Die Schülerin Melanie Fraisl pflichtet bei: „So klar wie mit dem SONNET 3 habe ich Musik noch nie gehört!“

Beim Alltagskomfort brilliert die SONNET-Familie dank bewährtem Modulsystem schon seit ihrer Einführung vor zehn Jahren mit Individualität und Flexibilität. Auch die bisherigen SONNET-Versionen sind zart genug, um bequem unter handelsübliche Fahrrad- und Sporthelme zu passen. In dritter Generation ist der SONNET aber nochmals um zehn Prozent geschrumpft und leichter geworden.

Valentin ist zwar skeptisch: „Da er so klein ist, rutscht er auch leichter.“ Doch eine Auswahl unterschiedlicher Ohrhaken sorgt für noch bessere Passform bei optimalem Tragekomfort. „Mit dem flexiblen Ohrhaken sitzt der SONNET 3 genauso gut, wie der bisherige SONNET mit Sportohrhaken“, bestätigt Melanie. „Der verstellbare Ohrhaken war das Bindeglied, das uns bisher immer gefehlt hat“, ergänzt Hans. „Man spürt den Prozessor so wenig, dass ich vergessen habe, ihn vor dem Duschbad abzunehmen. War aber kein Problem!“, denn der SONNET 3 ist sogar wasserfest!

Sensortaster: Gutes Hören immer im Griff

Absolut neu ist ein Sensortaster am Prozessor zur Steuerung des CI-Systems. Manch langjährige CI-NutzerInnen, die ihr CI-Hören noch mit Tempo+ Prozessoren starteten, vermissen bis heute eine Schaltmöglichkeit direkt am Prozessor: ohne Zubehör mittragen zu müssen, jederzeit Lautstärke oder Programm ändern. Kippschalter wie seinerzeit beim Tempo+ machen es Staub und Feuchtigkeit aber leicht, ins Geräteinnere einzudringen. Deswegen wurde der Schalter bei den OPUS- und SONNET-Prozessoren durch eine Fernbedienung und dann auch durch eine Handy-Applikation ersetzt.

Der neue SONNET 3 verfügt nun über einen kapazitiven Berührungstaster, der ähnlich funktioniert wie beispielsweise die Tastatur auf Smartphones. Für zufriedene NutzerInnen von OPUS- oder SONNET-Prozessoren wie Felix Fischer mag daher „das Handling der Sensortaste gewöhnungsbedürftig“ – und auch hinfällig – sein. Sie können den Taster bei der Prozessoreinstellung deaktivieren lassen – Fernbedienung und Handy-App ermöglichen ihnen weiterhin, einfach und übersichtlich auf alle Einstellmöglichkeiten zuzugreifen.

Doch wer weder Fernbedienung noch Smartphone mittragen und trotzdem Programm umschalten oder den Prozessor in den Stand-by-Modus versetzen möchte, kann das mit einer einfachen Fingerberührung am Taster. Hans Horak zeigt sich positiv überrascht: „Wie einfach und schnell ich damit meine Einstellung verändern kann!“

„Die Freiheit und die Leichtigkeit sind unbezahlbar!“

Den SONNET 3 gibt es in sechs Farben; für die Sendespule stehen zusätzlich zahlreiche Designs zur Verfügung. ©MED-EL

Spritzwasserfest war gestern: Der neue SONNET 3 ist nach Schutzklasse IP68 geprüft und damit sogar kurz unter seichtem Wasser getestet. Das gilt aber nur, solange der Prozessor völlig unbeschädigt ist, auch ohne harmlose Schrammen vom letzten Hinunterfallen. Der Hersteller versichert aber, beim Duschen oder wenn einE NutzerIn in einen Regenschauer gerät, sei das auch dann kein Problem. Unsere TesterInnen wollten es aber genau wissen. Wie Melanie: „Ich habe den SONNET 3 im Chlorwasser getestet.“ „Das war es ein extremes Gefühl, als es unter Wasser ging“, beschreibt Hans das Baden mit Prozessor. Er war überrascht, wie gut er dabei hörte: „Als meine Frau mich ansprach, erschrak ich sogar, weil es so laut war.“

„Es ist einfach wunderbar zu wissen, dass ich mit meinem Hörimplantat problemlos duschen kann. Die Freiheit und Leichtigkeit, die mir das gibt, ist unbezahlbar“, schwärmt einer der jüngeren Testteilnehmer. Besonders CI-NutzerInnen mit einem vorwiegend normalhörenden Freundeskreis, die im Sommer gerne Zeit am Wasser verbringen, freuen sich über die Möglichkeit, mit dem Audioprozessor jetzt auch schwimmen gehen zu können: Schwimmen, ohne etwas zu verpassen. So auch Melanie, die strahlt: „Während des Schwimmens tratschen!“

Der SONNET 3 ist zwar auch mit Zink-Luft-Batterien wasserdicht, zum Beispiel wenn der oder die NutzerIn unbeabsichtigt ins Wasser fällt. Unter Wasser geht den Batterien aber rasch die Luft aus, weswegen zum Schwimmen Akkus besser geeignet sind. Für Tauchgänge mit CI steht auch für den SONNET 3 ein passendes WaterWear zur Verfügung. Beim Schwimmen im Naturgewässer sollte man auch nie vergessen, den Prozessor entweder sehr gut gegen Verlieren zu sichern – oder doch vorher abzunehmen! Ein so kleines, diskretes Gerät am Meeresgrund oder am Boden eines Sees zu finden, ist sicher schwierig. Außerdem sind natürliche Gewässer meist tiefer als durch Schutzklasse IP68 abgesichert.

Streaming auf aktuellem Stand

Pure Leichtigkeit mit dem neuen SONNET 3 und seinem flexiblen Ohrhaken ©MED-EL/Daniel Zangerl

Neu ist auch der eingebaute Bluetooth. Während Normalhörende erst ihre Kopfhörer herauskramen, sind die NutzerInnen des SONNET 3 schon online. „Es ist sooo cool!“, schwärmt Valentin. „Ich drehe mein Handy auf und der SONNET 3 ist einfach mit dem Handy verbunden! Ich kann sofort streamen. Einfach mega – ich bin so happy!“ Drahtlose Verbindungstechnologien werden heute besonders häufig in Verbindung mit Smartphones genutzt. Die dafür verfügbaren Technologien sind ständig in Entwicklung: Was früher hauptsächliches Einsatzgebiet für Induktionsschleifen war, wird heute mittels Bluetooth-Streaming realisiert. Aktuell ist die Bluetooth-Version BT_LE in Kombination mit den Übertragungsprotokollen MFI für Apple- und ASHA für Android-Systeme üblich.

Diese Technologien stehen auch im neuen SONNET 3 zur Verfügung: direkt implementiert, bilateral für beide Ohren und gänzlich ohne Zusatzgerät nutzbar. CI-NutzerInnen können beim SONNET 3 sogar wählen, ob und wie sehr sie während Telefonaten oder Musikhören die Umgebungsgeräusche dämpfen möchten. „Die Multiconnection funktioniert gut“, freut sich auch Felix Fischer. „Die Einstellbarkeit des Mischungsverhältnisses ist ein deutlicher Benefit!“ Der Student Alexander Pusker jubelt: „Damit muss ich auch nicht mehr auf Kopfhörer zurückgreifen!“

Zusätzlich steht mit AudioLink XT auch wieder passendes Zubehör zur Verfügung: Es kann ebenso als externes Mikrofon genutzt werden wie zum Bluetooth-Streamen von Stereoanlage, TV-Gerät oder anderen konventionellen Audioquellen.  „Ich bin in der Badewanne gesessen und habe die Texte der TV-Sendung im Nebenzimmer verstanden“, staunt Hans Horak über die Reichweite. In den AudioLink XT ist auch ein Empfänger für Induktionssignale – von einer Induktionsschleife oder Teleschlinge -implementiert, ein FM-Adapter wird mitgeliefert. Der CIA-Obmann empfiehlt: „Für SchülerInnen und Studierende, oder auch bei Besprechungen, ist der AudioLink XT sicher eine unschätzbare Hilfe.“

„Ich freue mich auf meinen SONNET 3!“

„Mich hat die Laufzeit der Batterien beeindruckt!“, schwärmt Valentin. „Obwohl ich sehr viel gestreamt habe und die Geräte rund 16 Stunden pro Tag nutze, haben die Batterien fast vier Tage gehalten!“ MED-EL verspricht auch mit den Akkus in der größten Bauform bis zu 17 Stunden durchgehenden Betrieb pro Aufladen. Mit dem kleineren Micro-Akkufach ist der SONNET 3 ein besonders kleines Leichtgewicht, das trotzdem umweltfreundliches Hören ermöglicht. Auch wenn Umweltschutz und Ressourcenschonung bei der Wahl eines Hörsystems vielleicht nicht das wesentlichste Entscheidungsmerkmal sein mögen: Freuen darf es uns doch! Und beim Thema Batterieverbrauch und Akkus schont der Umweltschutz obendrein unsere Geldbörse.

Alexander Pusker fasst seine Erfahrungen zusammen: „Sehr komfortabel und mit guten technischen Neuerungen, die das Leben eines CI-Trägers vereinfachen.“ „Ich bin so dankbar, dass ich diesen ‚Allround-Woofer fürs Ohr‘ probieren durfte“, freut sich Valentin. „Ich hatte damit so ein total gutes Hörvermögen, ganz wie auf meinem gesunden Ohr. Ich wollte ihn gar nicht mehr hergeben.“  „Ich habe ihn schon eine Stunde nach dem Zurückgeben vermisst“, gesteht Melanie. Und auch Hans Horak gab das Testgerät nur ungern zurück: „Ich freue mich auf den Tag, an dem ich den SONNET 3 dauerhaft haben kann!“ Das ist in Österreich ab sofort möglich: in der CI-Erstausstattung oder im Zuge des nächsten Prozessor-Upgrades.