Individuelle Spulenabdeckungen für Audioprozessoren aus Tirol
Mit ihrem Cochlea-Implantat Zubehör bringt Eveline Ettel Farbe in den Alltag von CI-Nutzer:innen. In liebevoller Handarbeit gestaltet sie individuelle Spulenabdeckungen, die die Hörhilfen zu echten Hinguckern machen.

Bei Familie Ettel geht es stylisch zu. Das trifft auf die Töchter Elisa und Florentina ebenso zu wie auf Mutter Eveline Ettel. Florentina nutzt zum Hören beidseits Cochlea-Implantate, kurz: CIs, Mutter Ettel selbst ist Hörgeräteträgerin. „Fesch“ sollen daher auch diese elektronischen Hörhilfen aussehen, wenn es nach der Tirolerin geht.
Cochlea-Implantat Zubehör mit Style
In ihrer Freizeit gestaltet die in Absam in Tirol Ansässige daher jetzt besondere Designs für die Spulenabdeckungen jener Cochlea-Implantat-Systeme, die in der nahen Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck entwickelt und produziert werden. Sie will damit Kinder und Erwachsene motivieren, ihre Audioprozessoren in ein Schmuckstück zu verwandeln: um das Gerät nicht zu verstecken, sondern im Gegenteil gerne herzuzeigen.
Eveline Ettel ist selbst seit ihrem 22. Lebensjahr schwerhörig. „Damals habe ich meine Hörgeräte immer versteckt. Deswegen verstehe ich auch die Leute gut, die sagen: Ich möchte lieber nicht zeigen, dass ich schwerhörig bin. Aber ich habe mir eigentlich immer schon überlegt, wie man die Hörhilfen verschönern kann.“ Der erste Versuch mit selbst aufgeklebten Strasssteinen scheiterte. „Also bat ich einen Hörgeräteakustiker um Hilfe.“ Seitdem trägt die modebewusste Frau ihre Hörhilfen offen, sodass jeder sie gut sehen kann.
Wunsch nach mehr: Individuelles Design für CI-Spulen
Ettel ist nicht nur Mutter eines CI-Kindes, die Volks- und Sonderschullehrerin hat auch viele Jahre im Bildungszentrum für Hören und Sehen Mils in Tirol CI-Kinder unterrichtet. Trotzdem war es dann doch Zufall, dass die Mutter eines anderen CI-Kindes mit ihr ins Gespräch kam: Sie würde sich eine größere Auswahl kindgerechter Designs für die Spulenabdeckungen der CI-Systeme wünschen. Ettel konnte den Wunsch nach möglichst individuellen Designs zum Verschönern der Hörhilfen gut nachvollziehen: „Also begann ich zu recherchieren, wie man das angehen könnte.“
Cochlea-Implantat Abdeckungen, die Freude machen
Die Spulenabdeckungen in verschiedenen Grundfarben bezieht Ettel beim knapp 20 Kilometer von Absam entfernten Hersteller für Hörimplantate, der Firma MED-EL. Für die Motive verwendet sie temporäre Tattoos vom Internet, die sie mit einem biokompatiblen Plastiklack auf den Spulen sichert. „Wichtig ist mir, ausschließlich antiallergische Stoffe und biokompatible Lacke zu verwenden.“ Ihre Tante, eine Zahntechnikerin, hilft ihr dabei mit ihrem Fachwissen: „Im Zahntechniklabor gibt es spezielle Lacke, die sogar im Mund verwendet werden. Die können der Haut wirklich nicht schaden.“
Die Gestaltungen sind jeweils Unikate. Ihre beiden Töchter inspirieren die Hobbykünstlerin bei der Arbeit, Florentina agiert auch als Modell für die Spulenkreationen. Die möchte Ettel nun CI-NutzerInnen nicht nur in Österreich anbieten, sondern auch in Deutschland, der Schweiz oder im benachbarten Italien. Dabei hilft ihr ihr Gatte: Er baut gerade eine Internetseite auf, über die bald schon Ettels fertige Kreationen erworben oder Wunschdesigns bestellt werden können. Auch die Gestaltung von Batteriehülsen sei denkbar, erklärt Ettel. Ihre neuesten Gestaltungsideen beinhalten sogar Wackelaugen. „Die sind etwas zeitaufwendiger. Da muss ich besonders vorsichtig und geduldig arbeiten.“
Mehr Sichtbarkeit für CI-NutzerInnen durch kreatives Cochlea-Implantat Zubehör
Die kreative Zusammenstellung der Motive auf den Spulendeckeln ist für die Lehrerin ein Hobby, mit dem sie vor allem CI-implantierte Kinder ermutigen möchte, ihre Audioprozessoren offen zu zeigen. Die Ermutigung gilt aber auch erwachsenen CI-NutzerInnen: Für sie gibt es etwas luxuriösere Gestaltungen, goldfarben und teilweise mit Strasssteinen. „Ich glaube, wenn man aus dem Hörsystem ein Schmuckstück macht, werden CI-NutzerInnen sich damit auch mehr zeigen. Irgendwann wird es dann wie mit BrillenträgerInnen sein“, verweist Ettel auf Sehhilfen, die mittlerweile wie stylische Accessoires fungieren.
„Seit ich offener mit meinen Hörgeräten und meiner Schwerhörigkeit umgehe, geht es mir viel besser damit“, rät die Hörgeräteträgerin auch anderen zu einem möglichst offenen und transparenten Umgang mit dieser Herausforderung; und zum Thema Hörsystem allgemein: „Man sollte niemandem eine Operation für ein Hörimplantat aufdrängen. Aber Betroffene sollten bei ihren Entscheidungen nicht vergessen, dass wir alle in einer hörenden Welt leben!“
Die handgefertigten Designabdeckungen aus der Hobbymanufaktur von Eveline Ettel kosten jeweils €25,- plus Portospesen, die Abdeckungen mit Goldfarbe jeweils €45,-. Details und Bestellungen per Mail an eveline.seelaus@gmail.com, die Website ist gerade in der finalen Entstehungsphase.

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