Warum Hören beim Sport einfach unverzichtbar ist!

Bis auf wenige Sportarten gilt: Wer nichts hört, befindet sich im Nachteil; und das in vielerlei Hinsicht. Wir beleuchten die verschiedenen Aspekte, warum gutes Hören beim Sport für Athleten, Trainer und Sportbegeisterte von maßgeblicher Bedeutung ist und warum das Ohr stets mittrainiert.

Birgitt Valenta

Tennis, Fußball, Radfahren, Weitsprung, Motorsport: Um diese Sportarten zu identifizieren, reichen uns schon kurze Höreindrücke. Wir erkennen charakteristische Klänge wie einen springenden Ball unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Materials, wir hören Schritte und Körperbewegungen, zudem Stimmen der ProtagonistInnen und die signifikanten Geräusche der Sportgeräte. Und den jeweiligen Raum, in dem Sport getrieben wird, drinnen wie draußen, können wir akustisch erschließen.

Die Rolle des Gehörs in der Wahrnehmung

Das Gehör ist zudem integraler Bestandteil der Wahrnehmung bei sportlichen Aktivitäten selbst. Athleten nutzen das Gehör, um wichtige Informationen wie Anweisungen des Trainers, Signale von TeamkollegInnen oder Änderungen im Spielgeschehen zu erfassen. In vielen Teamsportarten wie Fußball beispielsweise können akustische Signale den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Wichtig beim Sport ist außerdem noch die auditive Szenenanalyse, so nennen es WahrnehmungspsychologInnen, wenn all die Schallwellen, die gleichzeitig an unser Ohr dringen, gefiltert und selektiert werden. Die Hierarchie unserer Sinnesmodalitäten wird seit Jahrtausenden diskutiert. Meist kamen Philosophen zum Schluss, der Mensch sei ein „Augentier“ und der Sehsinn der dominanteste unter den Sinnen.

Dabei hat das Hören gegenüber dem Sehen gerade für SportlerInnen Vorteile: Gelegentlich müssen wir unsere Augenlider schließen und wir sehen nur das, was sich in unserem Sichtfeld und bei Licht abspielt. Unsere Ohren hingegen können wir, sofern intakt, auf natürliche Weise gar nicht verschließen. Wir hören auch im Dunkeln und können Schallereignisse wahrnehmen und lokalisieren, die sich außerhalb unseres Sichtfeldes vollziehen.

Fazit: Hören ist mindestens genauso wichtig wie Sehen

In Wahrheit ist es die Kombination – beides zusammen ist entscheidend, um im Sport erfolgreich und sicher zu sein. Beide Sinne ergänzen sich und SportlerInnen sollten darauf achten, sie stets zu pflegen und zu erhalten.

Musik als Motivationsquelle

Warum motiviert uns Musik? Sie bringt uns zum Lächeln oder zum Weinen, ergreift oder motiviert uns – kaum etwas hat eine so starke und vielfältige Wirkung auf uns Menschen wie Musik. Sie ist ständige und unverzichtbare Begleiterin in allen Bereichen unseres Lebens – auch beim Sport.

Zahlreiche Studien belegen, dass die richtige Musik beim Sport nicht nur motiviert, sondern auch die Leistungsfähigkeit steigert. Musik gilt somit als „legales Doping“.

Studien aus Kanada und Großbritannien zeigen eine erstaunliche weitere Beobachtung: Musik hat messbare positive Auswirkungen auf die Laktatbildung, die Sauerstoffzufuhr oder die Herzfrequenz während des Sports.

Der psychosomatische Effekt von Musik

Letztlich werden aber beim Musikhören, wie eingangs erwähnt, Emotionen ausgelöst, die wiederum eine individuelle Veränderung des körperlichen Zustands bewirken, wie Veränderung der Körperhaltung, Zunahme der Hautatmung oder den Spannungszustand der Muskulatur.

Es handelt sich hierbei also um einen psychologischen Effekt, an den nachweislich Reaktionen des neurovegetativen Systems auf die Klangreize gekoppelt sind. Das neurovegetative System steuert Körperprozesse, die nicht durch Willenskraft ausgeführt, sondern durch das unwillkürliche Nervensystem bestimmt werden. So kann dieser Effekt von Musik für die Steigerung der sportlichen Leistungsfähigkeit genutzt werden, bei Marathonläufern beispielsweise um bis zu 15 Prozent!

Musik als Vorbereitung

Auch vor dem Sport zeigt Musik ihre Wirkung: Das Wecken positiver Emotionen kann Anspannungen lösen und Nervosität vor Wettkämpfen in den Griff bekommen. Musik ist hier also mentale Vorbereitung und fördert den Antrieb und die Begeisterung für die bevorstehende sportliche Anstrengung.

Die letzten Meter mit der richtigen Musik

Musik kann die Motivation aufrechterhalten, indem sie Müdigkeit hinauszögert und hilft, die letzten Minuten, Kilometer oder Übungen durchzuhalten und im besten Fall sogar noch einmal so richtig Gas zu geben.

Außerdem belegen zahlreiche Studien, dass Musik das körperliche Belastungsempfinden signifikant verringert. Durch das akustische Überlagern durch die Musik werden Signale, wie schwere Atmung oder erhöhter Puls, schwächer wahrgenommen. Hier ist es für Sportler wichtig, diese Signale nicht außer Acht zu lassen, um sich nicht zu überanstrengen.

Welche Playlist die richtige ist, das müssen SportlerInnen für sich selbst entscheiden. Vermutlich werden sich die meisten etwas Vertrautes aussuchen, mit dem sie etwas Positives verbinden. Da wir unsere Bewegungen ganz automatisch dem Rhythmus der Musik anpassen, ist eine angemessene Geschwindigkeit der Musik sehr wichtig: zu langsam kann die Bewegung ausbremsen, während zu schnell zu einer Verausgabung führen kann.

Fazit: Motivationsbooster Musik

Die richtige Musik darf beim Sport also nicht fehlen und löst Emotionen bei uns aus, die wir mit Kraft und Stärke verbinden. Das steigert die Lust, die Leistung und macht nachweislich glücklich.

Kommunikation als entscheidender Faktor

Gutes Hören ermöglicht eine schnelle, effektive verbale Kommunikation zwischen Teammitgliedern auf dem Spielfeld. ©Adobe Stock

In Mannschaftssportarten ist die Kommunikation entscheidender Faktor für den gemeinschaftlichen Erfolg. Gutes Hören ermöglicht eine schnelle, effektive verbale Kommunikation zwischen Teammitgliedern auf dem Spielfeld. Taktische Anweisungen des Trainers, Warnungen vor GegnerInnen und schnelle Entscheidungen basieren oft auf akustischen Signalen, die die Koordination und Effizienz des Teams verbessern.

Auch um Unfälle und Verletzungen vorzubeugen, ist die Fähigkeit, akustische Warnungen und Anweisungen wahrzunehmen, entscheidend für präventive Sicherheitsmaßnahmen.

Fazit: Effektive Kommunikation durch gutes Hören

Die auditive Kommunikation im Sport ist mehr als nur das Erfassen von Worten. Sie umfasst die Feinheiten der akustischen Welt, die den Teamgeist, die Sicherheit und den Erfolg positiv beeinflussen.

Hören, was rundherum vorgeht

Eine schnelle und klare Kommunikation zwischen Teammitgliedern kann lebensrettend sein. ©Adobe Stock

Neben dem rechtzeitigen Wahrnehmen von Warnungen des Trainers oder Teamkolleginnen ist das Gehör generell oft der erste Alarm für potenzielle Gefahren. Das bewusste Hören von Umgebungsgeräuschen, besonders im Outdoor-Bereich, kann SportlerInnen vor unvorhergesehenen Gefahren schützen; von heranfahrenden Fahrzeugen bis hin zu natürlichen Elementen wie Wetterveränderungen.

Schließlich kann auch die schnelle und klare Kommunikation zwischen Teammitgliedern lebensrettend sein. Das Hören von Hilferufen oder medizinischen Anweisungen verkürzt die Reaktionszeit und zeigt somit, dass gutes Hören beim Sport nicht nur zum eigenen Schutz beiträgt, sondern auch zu jenem der TeamkollegInnen.

Fazit: Durch Hören sich und andere vor Gefahren beim Sport schützen

Ein aufmerksames Gehör ist also ein echtes Sicherheitstool im Sport. Durch die bewusste Nutzung des Hörsinns können SportlerInnen Gefahren frühzeitig erkennen, Kollisionen vermeiden und die allgemeine Sicherheit auf dem Spielfeld oder in der Sportumgebung erhöhen.

Im guten Gleichgewicht

Gezieltes Gleichgewichtstraining kann durch den Einsatz von Klang und Musik optimiert werden. ©Adobe Stock

Für viele sportliche Aktivitäten spielen das räumliche Gefühl und das Gleichgewicht eine bedeutende Rolle. Das Ohr ist nicht nur für das Hören von Schallwellen verantwortlich, sondern auch für die Wahrnehmung des Gleichgewichts. Das Innenohr enthält das Vestibularorgan, das Bewegungen und Positionen des Kopfes registriert. Eine präzise Funktion dieses Organs ist entscheidend für das Gleichgewicht während sämtlicher sportlicher Aktivitäten.

Auch kann gezieltes Gleichgewichtstraining durch den Einsatz von Klang und Musik optimiert werden. AthletInnen können sich auf akustische Reize konzentrieren, um ihre Balance zu verbessern, sei es durch rhythmische Bewegungen oder durch das bewusste Wahrnehmen von Klängen während spezifischer Gleichgewichtsübungen.

Das Hören spielt außerdem eine Schlüsselrolle bei der Koordination von Bewegungen. Akustische Signale können SportlerInnen dabei helfen, ihre Bewegungsabläufe zu synchronisieren und die Feinabstimmung von Muskelaktivitäten zu verbessern, was sich wiederum positiv auf das Gleichgewicht auswirkt.

Ein gut ausbalancierter Gleichgewichtssinn ist auch mit einer geringeren Verletzungsanfälligkeit verbunden. AthletIinnen, die ihre auditive Wahrnehmung bewusst einsetzen, können schneller auf Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren und so Stürze oder Kollisionen vermeiden.

Fazit: Hören als integraler Bestandteil des Gleichgewichtstrainings

Die enge Verknüpfung zwischen Hören und dem Gleichgewichtssinn verdeutlicht, dass der Hörsinn nicht nur für die Wahrnehmung von Klängen, sondern auch für die körperliche Stabilität im Sport von entscheidender Bedeutung ist.

Sport & gutes Hören stärken die Gesundheit

Wir wissen es alle schon: wer sich regelmäßig bewegt, lebt gesünder. Sport stärkt unsere Muskelkraft, die Belastbarkeit unseres Skelettapparats, beugt Herzkrankheiten vor und schützt vor Übergewicht.

Außerdem baut regelmäßige sportliche Betätigung bekanntlich Stress ab. Zu viel Stress kann einen negativen Einfluss auch auf das Hören haben. Durch die Reduktion von Stressfaktoren kann Sport somit zu einem angenehmeren Hörempfinden beitragen.

Und: Sportliche Aktivität stärkt das Immunsystem, was wiederum die Gesundheit des Gehörs positiv beeinflussen kann. Ein starkes Immunsystem trägt dazu bei, Infektionen des Mittelohrs zu verhindern und somit Hörproblemen vorzubeugen.

Was viele Menschen nicht wissen: auch für unsere geistige Fitness müssen wir etwas tun. Dafür brauchen wir unser Gehör – denn gutes Hören schützt nachweislich vor Demenz und ist daher von immenser Bedeutung bis ins hohe Alter.

Fazit: die gesunde Beziehung zwischen gutem Hören und Sport

Gutes Hören trägt nicht nur zur sportlichen, sondern auch zur geistigen Fitness bei. Außerdem lohnt es sich, Sport als Teil eines umfassenden Gesundheitskonzepts zu betrachten und die Bedeutung des Hörens als integralen Bestandteil dieses Prozesses zu achten.

6 gute Gründe, warum das Hören beim Sport so wichtig ist!

Gemeinsam Sport betreiben macht Spaß – für Jung und Alt! ©Adobe Stock

  1. Motivation

Inspirierende Musik oder motivierende Worte können einen positiven Einfluss auf die Leistung haben. Das Hören von Musik während des Trainings kann die Motivation steigern und die Ausdauer verbessern.

  1. Kommunikation

Insbesondere in Mannschaftssportarten ist die Kommunikation entscheidend. SpielerInnen müssen miteinander sprechen, um Strategien zu planen, taktische Anpassungen vorzunehmen und sich gegenseitig zu unterstützen. Das Hören auf Anweisungen des Trainers und der Teammitglieder fördert eine effektive Teamarbeit.

  1. Sicherheit

Beim Sport ist es wichtig, auf Warnsignale und Anweisungen zu hören, um Verletzungen zu vermeiden. TrainerInnen oder MitspielerInnen können wichtige Informationen zu Gefahrensituationen oder taktischen Entscheidungen übermitteln, die das Wohlbefinden und die Sicherheit der SportlerInnen beeinflussen.

Das akustische Wahrnehmen von Umgebungsgeräuschen, drinnen wie draußen, kann potenzielle Gefahren ebenfalls vermeiden.

  1. Gleichgewicht

Ein intakter Hörsinn ist nicht nur für die Wahrnehmung von Klängen, sondern auch für die körperliche Stabilität im Sport von entscheidender Bedeutung. Zusätzlich macht Sport im guten Gleichgewicht gleich viel mehr Spaß.

  1. Gesundheit

Sport ist gesund für Körper und Geist – mit gutem Hören kann man seinen Lieblingssport effektiver und mit mehr Sicherheit und Freude ausüben – so ist er gleich noch gesünder.

  1. Spaß

Sportbegeisterte müssen noch lange nicht selbst schwitzen. Auch der Konsum von Sportveranstaltungen gehört bei vielen Menschen zum Freizeitvergnügen Nummer 1. Was wäre wohl ein Fußballmatch ohne das begeisterte Brüllen des Publikums oder ein Formel 1-Rennen ohne seinen Motorensound?

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